Hypnotherapie

Was ist Hypnotherapie?

Hypnose ist ein sehr altes und gleichzeitig modernes Heilverfahren.
Die moderne Hypnotherapie wurde stark durch Milton H. Erickson geprägt. Dabei hatte er ein anderes Verständnis vom Unbewussten, als es bis dahin in der Psychotherapie üblich war. Er glaubte, dass es im Unbewussten ein Reichtum an Ressourcen und Kreativität gibt. Erickson versuchte mit Tranceinduktionen dem Unbewussten Raum für kreative Veränderungen des Klienten zu geben. Von anderen Hypnoseansätzen unterscheidet sich dieses Konzept durch die Betonung der Individualität. Die zentralen Annahmen Ericksons sind, dass jeder Mensch ein unverwechselbares Individuum darstellt.

Ericksons Vorgehensweise.
Bei der Hypnose nach Erickson handelt es sich um eine kommunikative Kooperation von Therapeut und Klient, wobei der Hypnotherapeut dem Klienten hilft, in eine hypnotische Trance zu gelangen und diesen Zustand für die Veränderungsarbeit zu nutzen. In diesem Zustand steht die vom Bewusstsein des Klienten ausgeübte Kontrolle mehr im Hintergrund. Dadurch treten unbewusste Prozesse dann stärker in den Vordergrund der Aufmerksamkeit. Der Hypnotherapeut nutzt hierfür Metaphern, Sprachbilder, Analogien und Wortspiele, um bei dem Klienten in Trance neue Ideen und Lösungsmöglichkeiten für seine Probleme anzuregen. Die Kontrolle darüber, welche dieser Ideen er annimmt und wie er sie nutzt, bleibt dabei vollkommen beim Klienten. Das Ziel der therapeutischen Trance nach Milton Erickson ist es, abgespaltete Ressourcen über die Tranceerfahrung wieder zugänglich und damit nutzbar zu machen. Die Wirksamkeit der Erickson’schen Hypnotherapie ist seit vielen Jahrzehnten erprobt und erwiesen.

Die Anerkennung der Hypnotherapie als wissenschaftlicher Psychotherapiemethode.
Die Wirksamkeit der Hypnotherapie ist mit zahlreichen Fallstudien, sowie einer wachsenden Anzahl kontrollierter Gruppenstudien, belegt und als wissenschaftliche Psychotherapiemethode anerkannt. Die Studien zeigen, dass es empirisch bestätigte Indikationen für diese Methode gibt:
In Bereich psychosomatischer Erkrankungen, wird Hypnotherapie an erster Stelle bei der Behandlung von unterschiedlichen Schmerzen eingesetzt: chronische Schmerzen, Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Migräne.
Hypnotherapie wird erfolgreich sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen angewendet.
Auch bei Asthma, Allergien (Heuschnupfen) und Hypertonie hat sich die Hypnotherapie als erfolgreich erwiesen.
Die erfolgreichen Behandlungen der psychischen Störungen wie Phobien, Zwänge, depressive Reaktionen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen und Schlafstörungen sind auch mit den Studien belegt. Studien über die Anwendung der Hypnotherapie bei Schlafstörungen zeigen signifikante Verbesserungen in der Einschlaflatenz, der nächtlichen Wachliegezeit, in der Schlaferholsamkeit und in der Tagesmüdigkeit.
Außerdem ist der Erfolg einer hypnotherapeutischen Unterstützung bei zahnärztlicher Behandlung sowie Behandlungen des akuten und chronischen Tinnitus nachgewiesen.
Die Hypnotherapie ist auch ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren mit signifikanter Wirksamkeit bei Sucht (z.B. Alkoholabhängigkeit) und Nikotinabusus.
Es gibt zahlreiche Publikationen über die Möglichkeiten der Verwendung von Hypnose in der Behandlung sexueller Dysfunktionen.
In einer Reihe kontrollierter Studien konnte die Wirksamkeit der Hypnotherapie in der Bewältigung von Prüfungsstress bestätigt werden.

 

Andere Therapien

Schematherapie

Schematherapie integriert Methoden aus unterschiedlichen theoretischen bzw. therapeutischen Ansätzen und entwickelt sich weiter zu einer innovativen Therapieform. Mehr erfahren

Systemische Therapie

Die systemische Sichtweise erweitert die therapeutische Aufmerksamkeit auf das gesamte Herkunftssystem der Klienten, den Lebenskontext und die verschiedenen Lebensbedingungen.

Systemische Therapeuten sind an den Beziehungen des Klienten zu den Personen interessiert, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt sind. Mehr Erfahren

Kognitive Verhaltenstherapie

In den Anfangsjahren beschränkte sich die Verhaltenstherapie auf die Anwendung der psychologischen Lerngesetze, die in experimenteller Laborforschung nachgewiesen wurden. Dass unser Verhalten und Erleben aber auch durch Denkprozesse wesentlich vermittelt werden, zeigen schon so bekannte Erwartungseffekte wie die Placebo-Wirkung bei Medikamenten. Mehr erfahren

Logotherapie

Die Logotherapie oder Existenzanalyse, gegründet von Viktor FRANKL, erweitert die Tiefen- und Individualpsychologie um einen weiteren Aspekt: den Sinn des Lebens. Mehr erfahren

NLP

Entwickelt wurde das NLP vom John Grinder und dem Richard Bandler. Sie erleben, befragten und analysierten Milton Erickson (Hypnotherapie), Fritz Perls (Gestalttherapie), Virginia Satyr (Systemische Familientherapie) und Gregory Bateson (Erforscher des menschlichen Geistes). Aus dem was sie dort erfuhren extrahierten sie das Wesentliche und wandten das Gelernte mit Erfolg bei anderen an. Mehr erfahren

Transaktionsanalyse

Der kanadische Psychiater Eric Berne entwickelte 1964 ein Kommunikationsmodell das er Transaktionsanalyse nannte und aus dem er ein psychotherapeutisches Verfahren ableitete. Berne fand heraus, dass wir in der Kommunikation mit anderen zwischen verschiedenen Zuständen wechseln. Mehr erfahren

Gestalttherapie

Die Gestalttherapie basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild, in dem der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist, eingebunden in ein soziales und ökologisches Umfeld betrachtet wird.

Sie umschreibt eine Methode, die sowohl die Bewußtheit im Hier und Jetzt, als auch Körperlichkeit, Lebensfreude und kreative Kompetenz fördert, die einer mehr ressourcen- und lösungsorientierten als einer krankheits- und leistungsorientierten Vorgehensweise entspricht. Mehr erfahren

Gesprächstherapie

Die Gesprächspsychotherapie ist eine Therapieform die es seit 1965 in Deutschland gibt. Sie wird auch klientenzentrierte, non-direktive oder personzentrierte Psychotherapie genannt. Ihr Begründer ist Carl R. Rogers. Mehr erfahren

Psychodrama

Diese Therapiemethode wurde von J.L. Moreno entwickelt. Im dem Verfahren drücken die KlientInnen ihre Konflikte durch spontanes Spiel und die improvisierte Übernahme wechselnder Rollen schauspielerisch aus. Mehr erfahren